"Die Gärten von Dorr" des niederländischen Schriftstellers Paul Biegel (1925-2006) ist eine fantasievoll erzählte Geschichte mit vielen kleinen Geschichtchen drumherum und führt den Leser in die Stadt Dorr. Ob es dort wirklich Gärten gibt?
Das Original "De tuinen van Dorr" erschien 1969 im niederländischen Verlag Uitgerversmaatschappij. Das Buch wird vom Nederlands Letterenfonds zu den zehn bedeutendsten niederländischen Kinderbüchern gezählt.
"Die Gärten von Dorr" erschein 1973 mit den Zeichnungen von Eva Johanna Rubin im ostdeutschen Kinderbuchverlag Berlin und im selben Jahr im westdeutschen Thienemann-Verlag Stuttgart in fast identischer Ausstattung (die westdeutsche Ausgabe hat einen Schutzumschlag) .
Ins Deutsche wurde das Buch von Hans Joachim Schädlich übersetzt.
Das Buch stand 1974 auf der Auswahlliste zum westdeutschen Deutschen Jugendbuchpreis und erhielt im selben Jahr eine ehrende Anerkennung bei den "Schönsten Büchern der DDR".
Bereits 1973 erschien in den Niederlanden eine Ausgabe mit den Bildern von Eva Johanna Rubin.
1975 erschien eine englische Ausgabe mit dem Titel "The Gardens of Dorr" mit den Illustrationen von Eva Johanna Rubin im Verlag Dent & Sons .
1981 erschien eine Taschenbuchauflage im Deutschen Taschenbuchverlag als dtv TB junior 7428.
Eine Neuauflage "The Gardens of Dorr" erschien im Oktober 2022 bei Pushkin Press als Taschenbuchausgabe mit den Illustrationen von Eva Johanna Rubin.
In der Geschichte spielen Namen eine nicht unbedeutende Rolle. Auf Seite 82 taucht auch der Name der Künstlerin auf: Beim letzten Lied tanzte sie durch die Stube, und als es zu Ende war, setzte sie sich keuchend und stammelte: "Rubin, ach. Rubin", und ihre Augen wurden feucht.
Mein Lieblingsbild findet sich auf Seite 143:
Eines ihrer Bilder, in die man sich versenken und verlieren kann, und die das Gefühl des Kindes, das den Bildern mehr Achtung schenkt als den Worten, wiederherstellen. Vielleicht war das auch der Zustand der Künstlerin beim Schaffen dieses Bildes.
Meiner Meinung nach das beste Buch, das Eva Johanna Rubin illustriert hat. Text und Bild gleichen sich sehr harmonisch an, ziehen beide den Leser in den Bann. Das bestätigt sich auch darin, dass gerade diese Illustrationen einerseits 1973 für die niederländische Originalfassung verwendet worden ist und aber auch 2022 für die englische Neuausgabe. Zeitlose Bilder für einen zeitlosen Text.
Das Buch habe ich am Montag im Büchertauschschrank beim Zeitgeist gefunden. Und mich wieder einmal auf die Suche im Netz zu einer Werkübersicht dieser bedeutungsvollen Illustratorin gemacht. Wieder einmal wurde ich nicht fündig und habe diesen Blog geschaffen, um diese Lücke zu schließen.
Viel Freude daran!